Renaturierung des Moltenower Baches WABE-0600 (abgeschlossen)
INVESTIVE MAßNAHME NACH WASSERFÖRL M-V
Projektbeschreibung:
Ziel des Projektes war es, den guten ökologischen Zustand des Moltenower Baches wiederherzustellen. Die einzelnen Planungs- und Bauausführungsschritte wurden durch Fördergelder finanziert.
Der Moltenower Bach ist ein Gewässer sogenannter II. Ordnung. Er umfasst ein Einzugsgebiet von rund 23,91 km2, besitzt eine Gesamtlänge von 12,05 km und ist ein aus zwei Wasserkörpern bestehendes Nebengewässer der Beke. Die Quelle des Moltenower Baches befindet sich südlich des Ortes Moisall, Mecklenburg Vorpommern.
Dieses Projekt bezieht sich auf den Mündungswasserkörper WABE-0600.
Der Zustand des natürlichen Wasserkörpers WABE-0600 wurde als „unbefriedigend“ bewertet, obwohl die Strukturgüte gut ist. Wesentliche Ursache für den schlechten Zustand ist das vollkommene Fehlen der Durchwanderbarkeit im Mündungsbereich zur Beke, sodass beispielsweise Bachneunaugen (Lampetra planeri), Meerforellen (Salmo trutta trutta) und wirbellose Organismen nicht von der Beke aus in den Moltenower Bach aufsteigen können.
Hauptursächlich hierfür sind vier Kreuzungsbauwerke im Moltenower Bach WABE-0600, die für viele Fließgewässerorganismen nicht zu überwinden sind. (Übersichtskarte der Bauwerke)
In diesem Renaturierungsprojekt wurden die oben genannten vier Kreuzungsbauwerke (Maßnahme 1-4) durch neue Bauwerke ersetzt, welche so konzipiert sind, dass sie künftig für alle Fließgewässerorganismen so problemlos wie möglich passierbar sind und sie weiterhin ihren Nutzungsanforderungen gerecht werden.
Maßnahme 1: Ersatzneubau Mündungsbauwerk B1 mit Fischaufstiegsanlage
Das bisherige Mündungsbauwerk bestand aus zwei Betonrohren mit rund 26 m und einem Gefälle von 0,96 %, über die der Verbindungsweg zwischen der L11 und Groß Gischow verläuft. Die Ausläufe beider Durchlässe mündeten nicht sohlgleich in die Beke ein, sodass sie für z.B. Fische und wirbellose Organismen ein unüberwindbares Wanderungshindernis darstellten. Zudem entstanden durch die hohen Fließgeschwindigkeiten und kleinen Wasserabstürze Kolkbildungen in der Beke.
Um den Höhenunterschied von rund 0,7 m zwischen der Sohle des Moltenower Baches oberhalb des vorhandenen Einlaufbauwerkes und der Sohle der Beke im Mündungsbereich des Moltenower Baches auf relativ kurzer Strecke so abzubauen, dass es für ein möglichst breites Artenspektrum (starke und schwache Arten) überwindbar ist, wurde hier eine Fischaufstiegsanlage (FAA) errichtet. Sie wurde in Form eines naturnahen Raugerinnes mit aufgelöster Beckenstruktur und Störsteinen errichtet.
Damit der Verbindungsweg zwischen der L11 und Groß Gischow erhalten bleibt, wurde nach der FAA ein „durchwanderbarer“ Wellstahlprofildurchlass mit einer Länge von 16 m errichtet. Somit wurde eine „durchgängige“ Verbindung zwischen dem Moltenower Bach und der Beke hergestellt.
Maßnahme 2: Ersatzneubau landwirtschaftliche Überfahrt
Die landwirtschaftliche Überfahrt des Moltenower Baches bestand aus zwei nicht „durchgängigen“ Betonrohren (DN 1000).
Die beiden Durchlässe wurden zurückgebaut. An deren Stelle wurde ein neuer „durchgängiger“ Rechteckdurchlass mit ausreichendem Lichtraumprofil errichtet. Des Weiteren wurden die Sohl- und Böschungsstrukturen ober- und unterhalb des Durchlasses auf ca. 25 m angepasst.
Maßnahme 3: Ersatzneubau des Straßendurchlasses Viezen B7
Der bisherige Straßendurchlass an der Straße von Groß Gischow nach Viezen wurde aufgrund eines Absturzes, des geringen Querschnittes und der daraus resultierenden hohen Fließgeschwindigkeiten als nicht „durchgängig“ bewertet. Die zu kleine Nennweite DN 700 des Straßendurchlasses führten zusätzlich zu Verklauselungen und Aufstauerscheinungen im Oberwasser.
Dieser Straßendurchlass wurde zurückgebaut und stattdessen wurde ein neuer „durchgängiger“ Straßendurchlass mit einem Lichtraumprofil von 1,95 m Breite und 1,5 m Höhe, eine Bauwerkslänge von 14,5 m, 30 cm Sohlsubstrat und „Ottersteinen“ errichtet.
Der Straßendurchlass musste zur Gewährleistung der „Durchwanderbarkeit“ ca. 85 cm tiefer gelegt werden. Der Gefällesprung wurde oberhalb des Straßendurchlasses auf einer Strecke von ca. 700 m abgebaut. In dieser Gefälleabbaustrecke wurden zusätzlich beidseitig strukturverbessernde Maßnahmen durchgeführt um diesen Gewässerabschnitt so naturnah wie nur möglich zu gestalten.
Maßnahme 4: Ersatzneubau landwirtschaftliche Überfahrt
Die hier bestehende landwirtschaftliche Überfahrt des Moltenower Baches bestand aus einem nicht „durchgängigen“ Betonrohr. Der bestehende Durchlass wurde zurückgebaut und an dessen Stelle wurde ein neuer Rechteckdurchlass mit ausreichendem Lichtraumprofil errichtet.
Maßnahme 5: Gefälleabbau auf ca. 700 m
Beim Ersatzneubau des Straßendurchlasses (Maßnahme 3) war es notwendig diesen ca. 80 cm tiefer als zuvor zu verlegen. Dies führte zu einem deutlichen Versatz und zu hohem Gefälle oberhalb des Straßendurchlasses, dessen Fließgeschwindigkeit für schimmschwache Arten nicht passierbar gewesen wäre.
Aus diesem Grund wurde oberhalb des Straßendurchlasses Groß Gischow / Viezen das Gefälle abgebaut und zusätzlich die Bachstruktur natürlich gestaltet.
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Fördervorhaben 1:
"Genehmigungsplanung zur Herstellung der ökologischen Durchwanderbarkeit des Moltenower Baches Lph 3-4 WABE-0600"
Inhalt der Förderung:
Konzeption im Zusammenhang mit der naturnahen Entwicklung von Fließgewässern
Ziel der Förderung:
Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt, der Landbewirtschaftung mit hohem Naturwert sowie des Zustands europäischer Landschaften
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" und wird in Zuständigkeit des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt M-V umgesetzt.
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Fördervorhaben 2:
"Umsetzung von WRRL Maßnahmen zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit des Moltenower Baches (WABE-0600)"
Inhalt der Förderung:
Investition in die naturnahe Entwicklung von Fließgewässern
Ziel der Förderung:
Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt, der Landbewirtschaftung mit hohem Naturwert sowie des Zustands europäischer Landschaften
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" und wird in Zuständigkeit des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt M-V umgesetzt.
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Fördervorhaben 3:
"Genehmigunsplanung für die Renaturierung des Moltenower Baches oberhalb des Straßendurchlasses Groß Gischow / Viezen"
Inhalt der Förderung:
Konzeption im Zusammenhang mit der naturnahen Entwicklung von Fließgewässern
Ziel der Förderung:
Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt, der Landbewirtschaftung mit hohem Naturwert sowie des Zustands europäischer Landschaften
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" und wird in Zuständigkeit des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt M-V umgesetzt.
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